Einfach größer

Ein voll besetzter Kirchenraum, ein spürbar erweitertes Programm und ein Ensemble, das in Breite wie Qualität gewachsen ist: Das Weihnachtskonzert 2025 der Schule setzt Maßstäbe. Moderiert wurde der Abend von Elena gemeinsam mit ihren vier Kolleg*innen Frida, Romy, Simon und Anja, die das Publikum mit Charme und Stil durch ein vielfältiges Programm führten. So sorgte eine augenzwinkernde Anekdote für Heiterkeit: Man habe einen berühmten englischen Komponisten, nämlich John Rutter, angeschrieben, dessen Werk „Look at the world“ der Chor einstudiert hat – „eindeutig höflich“, wie Elena betonte – und ihn zum Konzert für heute Abend eingeladen. Geantwortet habe er … leider nicht, doch eines sei sicher: Wäre er anwesend gewesen, er wäre begeistert gewesen. Und diese Einschätzung sollte sich im Verlauf des Abends als zutreffend erweisen.

Der große Chor, der im vergangenen Jahr deutlich an Umfang gewonnen hat, stellte sich mit einem anspruchsvollen mehrstimmigen Werk wie dem Song „Carol of the Bells“ vor. Klanglich ausgewogen, präzise abgestimmt und mit beeindruckender Stimmfülle erfüllte der Chor den Kirchenraum und überzeugte durch einen kraftvollen Auftritt. Das Publikum, zahlreich erschienen, erlebte Musik auf bemerkenswertem Niveau.

Dass das Weihnachtskonzert inzwischen neue Dimensionen erreicht hat, zeigte sich auch in seiner Länge und Vielfalt: Zahlreiche Programmpunkte, unterschiedliche Besetzungen und erstmals sogar eine Zwischenpause verliehen dem Abend beinahe Konzertcharakter mit Prägung: Die Freude an der Musik war in jeder Minute spürbar.

Für mitreißende Kontraste sorgte die Schulband, die gleich zweimal auf der Bühne stand. Mit einem Song von Kelly Clarkson präsentierte sie sich herrlich weihnachtlich, doch vor allem mit einer Eigenkomposition setzte die Band ein starkes Zeichen. Gerade die junge Frontsängerin Sarah überzeugte mit zielsicherem Ausdruck und einer überraschend lebendigen Bühnenpräsenz, getragen von einem kraftvollen Schlagzeug und Basslinie, die dem Gesamtklang Tiefe verliehen: Ein Auftritt, der in Erinnerung bleibt.
Ein besonderer Moment der Stille entstand beim Auftritt von Lukas Eva. Inzwischen fast schon ein „altes Eisen“ des Weihnachtskonzerts (wie Herr Zimmermann erklärte), ließ er mit seinem Geigenspiel einmal mehr die Zeit stillstehen. Seine technischen Fähigkeiten und musikalische Reife führten zu einem jener seltenen Augenblicke, in denen absolute Ruhe im Raum herrscht – getragen von Staunen und Respekt.

Auch der kleine Chor zeigte, wie viel musikalisches Potenzial im Nachwuchs steckt. Mit „Let it go“ und „Lichterkinder“ präsentierten die jungen Sänger*innen unter der Leitung von Frau Pfrommer zwei Stücke, die durch Brillanz, Intonation und spürbare Freude am Gesang herausstachen.
Eine neue Klangfarbe brachte die erstmals auftretende Big Band unter der Leitung von Herrn Zimmermann in den Abend. In starker Besetzung und mit gleich zwei Stücken setzte sie markante Akzente, überzeugte durch instrumentale Vielfalt und große Souveränität und sorgte für spürbare Energie im Publikum.

Zu den emotionalen Höhepunkten des Konzerts zählten zweifellos die Solist*innen des Abends. Besonders hervorgestochen ist Anja Breiter, die mit ihrer Stimme einen echten Wow-Moment erschuf. Ihre Darbietung verband Emotion, Mut, Leidenschaft und große Ausdruckskraft. Sie gab einen Beweis dafür, wie viel Wirkung in einer einzelnen Stimme liegen kann.

Auch Schulleiter Herr Keil fand am Ende des Abends lobende Worte: Er würdigte die Leistungen der Mitwirkenden und betonte, dass Musik auf diesem Niveau vor allem eines sei: ernsthafte Arbeit an der Kunst.
Den berührenden Abschluss bildete ein ganz neues Chorstück „Love begins with you“, das gemeinsam entwickelt, geprobt und aufgeführt worden war. Mit einer klaren Botschaft, die von der Moderation bewusst hervorgehoben wurde, vereinte dieses Werk musikalische Qualität und inhaltliche Tiefe – ein stimmiger Schlusspunkt eines besonderen Abends.

So bleibt das Weihnachtskonzert 2025 als ein Ereignis in Erinnerung, das seinem Motto gerecht wird: größer im Programm, größer im Chor, größer in der Vielfalt und vor allem größer in der Wirkung. Ein Abend, der zeigt, welchen Stellenwert Musik an dieser Schule inzwischen einnimmt – und mit welcher Freude sie auf die Bühne gebracht wird.

C. Ruf