18 Schauspielende, 5 Rollen, ein Fluch: Menschlichkeit siegt auf der Krim.

 

Die Oberstufentheatergruppe der Fachoberschule und des Gymnasiums Neuendettelsau unter der Leitung von Yvonne Graeff feierte nach ihrer diesjährigen Probenwoche die Premiere mit IPHIGENIESpiel, einer Adaption von Goethes Iphigenie auf Tauris. 
Der antike Stoff, von Goethe in 5-hebigen Jamben zum idealtypischen Drama der deutschen Klassik geschmiedet, zeigt sich im Mehrzweckraum als moderne Bearbeitung, mit Witz, Tiefe und überraschenden Szenenwechseln.

 

 

Zu erleben war nicht eine einzelne Iphigenie; gleich vier Schülerinnen übernahmen die Hauptrolle und spielten teils alleine, teils gemeinsam die innere Zerrissenheit der Tochter des Agamemnon, die sich zwischen Heirat und Dienst im Tempel samt Menschenopfer entscheiden muss.

Als Orest, ihr Bruder, und dessen Freund Pylades auf der Halbinsel auftauchen, spitzt sich die Lage zu.

 

 

Thoas, der immer von zwei Personen im klugen Wechselspiel dargestellt wird, und Arkas drängen auf Heirat und üben Druck auf die der Heimat fernen Griechin aus. Der Tantalidenfluch, der beim Publikum nicht als Hintergrundwissen vorausgesetzt wird und mittels Einschub kurzerhand referiert wird, droht sich in Iphigenie und Orest erneut zu erfüllen: Wieder wird ein Familienmitglied aus dem Geschlecht der Tantaliden einen nahen Verwandten töten.

 

 

Die Geschwister geben einander zu erkennen, der Irrtum eines Orakelspruches von Delphi wird gelöst und am Ende siegt die Menschlichkeit, da Thoas, demgegenüber Iphigenie sich zur Ehrlichkeit entschließt und den Fluchtplan aufdeckt, sich dazu durchringt, die Griechen in Frieden ziehen zu lassen.

 

 

Bizarre Aktualität stellt sich ein, wenn man bedenkt, dass das einstige Tauris, der Schauplatz der Auseinandersetzung im Stück, die heutige Krim ist.

 

 

Selbstbewusst mit modernen Theaterformen spielend und zudem beeindruckend textsicher zeigen sich die 18 Spielerinnen und Spieler des Kurses in den insgesamt fünf Rollen.

 

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