
Linda schreibt sinngemäß, dass ihr in vielen Gesprächen (v. a. auch mit den Personen an ihrem Einsatzort in Chile) bewusst wurde, dass ein Auslandsaufenthalt bei weitem nicht selbstverständlich und für jeden machbar ist, wenn man aber die Chance dazu hat, einmal die gewohnte und bekannte „Bubble“ und Komfortzone zu verlassen, dann gibt es viele Gründe, dies z. B. in einem Freiwilligendienst zu tun.

Linda wohnt in der Gemeinde La Florida in Santiago in einer Gastfamilie. Aus ihrer Sicht hat sie so eine viel bessere Chance, das Leben, die Traditionen und zum Beispiel typische Feiertage mitzuerleben. Gemeinsam mit der ganzen Familie feierte sie kurz nach ihrer Ankunft am 18. September den Nationalfeiertag. Es wurde Musik gemacht, getanzt und natürlich gut getrunken und gegessen, z. B. Mote con huesillo (Getränk aus Pfirsichsaft und getrocknetem Pfirsich), den Cocktail Pisco Sour oder Sopaipillas, ein traditionelles Gericht aus Kürbis. Letzteres hat Linda auch schon zusammen mit der Gastmutter Marisol zubereitet.

Lindas Motivation für den Freiwilligendienst in Chile ist das Kennenlernen anderer Lebensweisen und neuer Perspektiven um eigene Denk- und Verhaltensweisen zu hinterfragen und womöglich zu verändern. Außerdem bietet sich ihr nicht nur die Möglichkeit, ein völlig fremdes Land kennenzulernen, sondern auch gleichzeitig Erfahrungen beim Arbeiten in einer Schule zu sammeln.
Ihre Einsatzstelle ist die Albert Schweitzer Schule. Diese Schule umfasst die Klassen 1 bis 8 und ist in Puente Alto, einem sehr armen Viertel der Stadt. Die Schule steht unter dem Motto „Eine Schule für alle“ und hat daher das Ziel, auch den Kindern, die aus Familien mit wenigen finanziellen Mitteln stammen, eine gute Chance auf Bildung zu bieten. Zur Schule gehören auch Einrichtungen wie das sogenannte PIE (Schulintegrationsprogramm), um Schüler:innen mit Aufmerksamkeitsschwierigkeiten, Lese-Rechtschreib-Schwäche oder Autismus zu unterstützen. Es gibt auch die UTP (Pädagogische technische Einheit) und „convivencia“ (Zusammenleben), wo man versucht Schüler*innen aufzufangen, die gewalttätiges, aggressives oder respektloses Verhalten zeigen. Sie können aus dem Unterricht in den Raum der „convivencia“ geschickt werden.

Linda unterstützt die Lehrerin einer jetzt vierten Klasse bei verschiedenen Aufgaben. Sie arbeitet mit bestimmten Schüler*innen, die etwas mehr Hilfe benötigen und übt mit ihnen z. B. Mathematik, manchmal wird aber auch einfach gebastelt. Mit Projekten wie zum Beispiel einer Wissenschaftsmesse, bei der jede Klasse einen Stand zu einem bestimmten Thema vorbereitet, wird versucht, den Kindern ein sehr praktisches und spaßiges Lernen zu ermöglichen. Die Schule hat auch einen Gemüsegarten, in dem die Kinder einmal in der Woche verschiedene Dinge machen wie Beete bepflanzen, gießen oder Unkraut pflücken.
Linda durfte ihre Klasse schon auf mehreren Ausflügen begleiten, zum Beispiel zu einem Abenteuerspielplatz, ins Freibad oder zu einer Demonstration für Kinderrechte, bei der die Kinder an verschiedenen Ständen Spiele spielen und Sachen, wie Süßigkeiten gewinnen konnten. Diese Ausflüge sind das absolute Highlight für die Kinder und man merkt, wie sehr sie sich darauf freuen, da viele außerhalb der Schule nicht die Möglichkeit haben, solche Orte zu besuchen.

Die ersten Wochen waren sehr anstrengend für Linda auch wegen der Sprachhürden. Die Schüler*innen sind aber sehr liebevoll, zuvorkommend und selbstlos. Oft wollen sie zum Beispiel ihr Essen teilen, sie bekommt Briefe oder andere süße kleine Geschenke. Als sie den 2. Rundbrief schrieb, hatte Linda gerade Ferien, aber sie stellte fest, dass die Kinder ihr total ans Herz gewachsen waren und sie sich schon darauf freute, alle wiederzusehen.

Die Entsendeorganisation von Linda ist Mission EineWelt. Das IEF (Internationaler Evangelischer Freiwilligendienst)-Programm, von dem sie unterstützt wird, ist nur ein kleiner Teil der Arbeit von Mission EineWelt. Die Organisation steht in Verbindung mit Partnerkirchen in vielen Teilen der Erde und erfüllt einen entwicklungspolitischen Bildungsauftrag in Deutschland.
Die Organisation ist dankbar für jede Unterstützung der Arbeit in Übersee mit Spenden: Mission EineWelt IBAN: DE12 5206 0410 0001 0111 11 BIC: GENODEF1EK1 Evangelische Bank eG 4
B. Heidecker
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