Kampf um den Klimawandel

 

„Wir müssen den Klimawandel dringend bekämpfen, als kleines Land im Mittelmeer sind wir in Malta stark davon betroffen. Unser Ziel ist es, bis 2050 klimaneutral zu sein,“ erklärt Lucas, extra mit Hemd und Namensschild, in der sehr formellen Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates im Planspiel „MUN“: Model United Nations.

 

 

Durch die Zusammenarbeit mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sind drei ReferentInnen nach Neuendettelsau in die Klassenzimmer gekommen, um eine UNO-Versammlung im Sicherheitsrat mit seinen dort 15 vertretenen Ländern zu simulieren: Zuerst werden die Grundlagen zur UNO-Arbeit vorbereitet, dann geht es ans Eingemachte: Über einen ganzen Tag wird eine komplette Sitzung mitsamt deren diplomatischen Details durchgespielt.

 

 

Dabei geht es um das Klima: Eine Resolution steht zur Debatte, über CO2 Ausstoß, Flüchtlingsverteilung, Gelder für die Klimaschäden und ganz viel Streit zwischen allen Teilnehmern. Der Streit muss aber strengen Regeln folgen: Redeanträge, Änderungsvorschläge, informelle Verhandlungen um Unterstützer und Prozentzahlen, 60-Sekunden-Reden und Gegenreden, Abstimmungen und Vetorechte. Es geht rund in der UN-Versammlung, schon nach der ersten Runde wird der erste Absatz der Resolution ersatzlos gestrichen: Zu groß sind die Gräben zwischen den Länderinteressen.

 

 

„Als nicht westliches Industrieland finden wir es gut, wenn die Flüchtlingslast vor allem im Westen aufgefangen wird,“ betont Klara für Russland. Aber Philipp hält im Sinne der USA dagegen, beantragt Redezeit zum zweiten Absatz der Resolution S/001 und erklärt vom Rednerpult aus: „Wir haben bereits sehr viele Flüchtlinge in unserem Land, wir können diese Krise nicht im Westen alleine stemmen, da muss eine andere Lösung her.“

 

 

Dabei eignen sich alle TeilnehmerInnen Hintergrundwissen über ihre Länder an und erproben die Strukturen der UN-Sitzungen durch das konkrete Erleben von Erfolg und Misserfolg internationaler Verhandlungen, gerade wenn alle so unterschiedliche Grundvoraussetzungen mitbringen. Ein eindrucksvolles Ringen, bei dem man so vieles mitnehmen kann, nicht zuletzt die Begeisterung, später im MUN-Projekt von Frau Hübner in der Oberstufe weiterzuarbeiten, und am Schluss, wenn möglich, sogar wirklich bis New York dabei zu sein und die eigenen Vorschläge auf Englisch im echten UN-Hauptquartier im großen Sitzungssaal vorzubringen.

 

 

„Man lernt so viel über die Bedeutung von Kooperation sowie das Ungleichgewicht der Mächte, gerade mit dem Vetorecht,“ bestätigt auch Sophie Kaufmann als Referentin des MUN-Projekts, „viele von uns sind so begeistert und machen das deswegen auch ehrenamtlich, oft weit über das Studium hinaus.“ Mehr kann man über gelebte Politik auf dem weltweiten Parkett in so kurzer Zeit nicht mitnehmen: Ein Projekt, das alle 10. Klassen jedes Jahr wieder erleben sollten.

C. Ruf

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