Rassismusfreie Räume sind eine Illusion.

Tupoka Ogette

 

 

Melanelle B. C. Hémêfa und Adyam Tesfamariam, Trainerinnen für Anti-Rassismus und Diversity Empowerment aus Berlin, führten die neunten und zehnten Klassen sowie das Lehrerkollegium ins rassismuskritische Denken und Sprechenlernen ein.

Rassismus wird jeden Tag reproduziert – bewusst oder unbewusst. Eine Welt ohne Alltagsdiskrimierung gibt es nicht. Wir alle leben in einem bestimmten gesellschaftlichen Umfeld, das unsere Wahrnehmungen und unser Handeln prägt. Im Alltag entscheiden wir unreflektiert – um rasch reagieren zu können - gemäß den Kategorisierungen unseres Umfeldes. Wie diskriminierend solches Verhalten sein kann, merken wir erst, wenn uns andere darauf aufmerksam machen und wir anfangen, unser eigenes Denken und Handeln zu hinterfragen.

Mit Hilfe eines Privilegientests setzten sich die Teilnehmenden mit den eigenen Privilegien und Vorteilen auseinander, die ihnen ihr „Weißsein“ bringt. „Weißsein“ ist das Gegenteil von „Schwarzsein“ und hat nichts mit der Hautfarbe zu tun. Mit „Schwarz“ werden alle Menschen bezeichnet, die aufgrund von Rassismus Diskriminierung erfahren. Davon sind letztlich alle „People of Colour“ betroffen. Eine zentrale Rolle bei Diskriminierungen spielt die Sprache. Begriffe wie Wohlstandsasylanten, Flüchtlingswelle (beschreibt eine Naturgewalt und nicht einen Menschen), sozial schwach (suggeriert Schwäche des Betroffenen, anstatt anzuerkennen, dass die Gesellschaft Teilhabe erschwert), usw. sind für viele Menschen unserer Gesellschaft diskriminierend.

Auch das Laurentius-Gymnasium und die Laurentius-Fachoberschule sind keine rassismusfreien Räume. Auch bei uns gibt es leider bewusste und unbewusste Diskriminierungen aufgrund von Hautfarbe, Herkunft und Religion, von Frauen und queeren Menschen.

Als Schulgemeinschaft können wir sehr viel dafür tun, dass so wenig Menschen wie möglich Diskriminierung erfahren. Wir können uns über Rassismus und Diskriminierungen informieren. Wir können sensibel auf Signale betroffener Menschen reagieren. Wir können uns bewusst mit anderen Kulturen und Religionen beschäftigen. Wir können unsere Sprache immer wieder reflektieren. Wir können Stereotype hinterfragen. Wir können versteckte Machtstrukturen aufdecken.

Die Schüler*innen der neunten und zehnten Klassen sowie das Lehrerkollegium wünschen sich - aus christlicher Überzeugung - eine rassismuskritische Schulkultur. So vorurteilsfrei wie Jesus seinen Mitmenschen begegnet ist, so wollen auch wir die Würde jedes Menschen an unserer Schule achten. Daran arbeiten wir gemeinsam.

Wir danken an dieser Stelle ganz herzlich der Bürgerbewegung für Menschenwürde in Mittelfranken e.V., dem Förderverein und dem Elternbeirat des Laurentius-Gymnasiums sowie der evangelischen Schulstiftung in Bayern, dass sie mit ihren finanziellen Zuschüssen, diesen Studientag möglich gemacht haben.

 

 

Anbei ein Auszug aus dem Privilegientest von Peggy McINtosh für weiße Menschen, erweitert durch Melanelle B. C. Hémêfa

 

U. Wania-Olbrich

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