„Der Genozid an den Jesiden muss verhindert werden!“

 

23 SchülerInnen haben einen Tag lang internationale Politik gestaltet – in einem spannenden Planspiel zum Syrienkonflikt.

In dem Konfliktplanspiel zum Stand des Syrienkonflikts im Jahr 2014 haben Q11 und IPO FOS12 unter der Leitung der Jugendoffiziere Hauptmann Nicole Seifert und Hauptmann Marius Erbrich auf Einladung von Lehrkraft Nadine Schorr um Krieg und Frieden gerungen – und dabei eine Menge debattiert, erlebt und gelernt.

 

 

Stimmung im UN-Sicherheitsrat: Elena als UN-Generalsekretärin bekräftigt, „gemeinsam haben wir uns darauf geeinigt, den IS bekämpfen zu wollen“, und will den UN-Antrag auf einen „robusten“ Einsatz (also mit dem möglichen Einsatz von Waffengewalt) zur Abstimmung bringen, um den Terror des IS zu bekämpfen und den dadurch drohenden Genozid an den Jesiden zu verhindern. Dazu kommt der syrische Machthaber (Tizian) ans Rednerpult und erklärt vor den Vereinten Nationen seine Position: „Es sind von unserer Seite keine stationären Blauhelm-Soldaten erwünscht, sondern Waffenlieferungen sind stattdessen notwendig, damit wir die Lage wieder in den Griff bekommen.“ Die USA wollen unbedingt dagegen halten, Barack Obama (Dominik) hält eine feurige Rede: „Syrien verkauft uns als dumm! Wir sollen jetzt Waffen liefern und dabei all das unterstützen, was gegen unsere Werte spricht? Und das, wo Assad gerade auch terroristische Gruppen unterstützt!“ Die Diskussion spitzt sich zu.

 

 

Hier wird Weltpolitik erlebbar und durch die einzelnen TeilnehmerInnen direkt gestaltet: Saudi-Arabien, Russland, Syrien selbst, Deutschland, die USA und viele weitere treten dazu in Verhandlungen – und das stets unter den aufmerksamen Augen von NGOs und Weltpresse. Über den Verlauf des Krieges in Syrien wird durch Debatten, Paktieren und politisches Handeln sowie den Einsatz von Truppen direkt entschieden. Selbst Flüchtlinge oder organisierte Kriminalität werden hier zum Werkzeug auf dem politischen Parkett.
Es gibt auch tatsächlich eine erfolgreiche UN-Resolution: Blauhelm-Soldaten sollen auf Seiten des Iraks gegen den IS und für die Befreiung und den Schutz der Jesiden aufmarschieren. Und nach der Resolution geht es an die Umsetzung: Die Staatsminister müssen verhandeln, wie die Ausführung des Einsatzes konkret aussehen soll: Wie viele Luftstreitkräfte, Landstreitkräfte, Entwicklungshelfer und Diplomaten sind die Nationalstaaten bereit, einzusetzen? So wird durch die TeilnehmerInnen tatsächlich über Krieg und Frieden entschieden.

„Hier merken die SchülerInnen am konkreten Konfliktfall, wie schwer es ist, eine gemeinsame, wertebasierte Lösung zu finden, denn zu gegensätzlich sind die nationalen Interessen und zu groß das Misstrauen“, merkt Frau Schorr an. „Zudem wird die Funktion und Arbeitsweise der UNO hier an einem Beispiel erfahrbar gemacht.“

 

 

Überraschungen gab es ebenfalls: Geheimbündnisse und verdeckte Absprachen zwischen Staaten, aber auch Terroristen, brachten neuen Wirbel in die Verhandlungen und deren Folgen.

Gegen Ende werden viele bedeutsame Aspekte der internationalen Politik klar, etwa wie wichtig Vernetzung, also der kombinierte Einsatz der verschiedenen Akteure der Sicherheitspolitik ist: „Streitkräfte - unabhängig ob Luft-, See- oder Landstreitkräfte - können als letzte Eskalationsstufe im eng definierten Rahmen der UN zur Schaffung von Sicherheit beitragen, jedoch nicht die dringend notwendige Arbeit von z.B. EntwicklungshelferInnen, NGOs oder DiplomatInnen ersetzen,“ erklärt Frau Seifert an dieser Stelle.

Das Planspiel hat Eindruck hinterlassen: Großer Dank geht daher an die Jugendoffiziere, die vollen Einsatz gezeigt haben und diesen Tag möglich machten. Am Ende resümierte Chiara zur Komplexität internationaler Politik: „Man hat viel gelernt, es war auch teilweise wirklich überraschend, was für Auswirkungen die eigenen Pläne und Handlungen hatten, die man so gar nicht wollte.“  Und Frederico ergänzt zur Problematik der nationalen Interessen: „Man konnte unheimlich viel erreichen, gerade wenn man auf Menschenrechte keine Rücksicht genommen hat. Es war schon heftig, das mitzuerleben.“ Umso wichtiger, so eine Erkenntnis des Tages, dass die WählerInnen und PolitikerInnen von morgen mehr multilaterales Verantwortungsbewusstsein in ihre politischen Entscheidungen legen.

C. Ruf

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